Die Japanesen

Die Tradition der Fasnachtsspiele auf dem Schwyzer Hauptplatz ist nahezu so alt wie der Schweizer Bundesstaat. Dies ist seit 1857 der dortigen Japanesengesellschaft Schwyz zu verdanken. Ein Verein mit grosser wie stolzer Tradition, vielen unvergesslichen Bühnenstücken und leider ohne jeglichen Reformwillen. Die Konsequenzen zeichneten sich bereits vor Jahren ab. Der Nachwuchs fehlte den Japanesen genauso wie der närrische Humor und das lustvolle Spiel mit dem «Circus Carneval», so wie das erste Stück 1857 hiess. Der aktuelle Kronrat entschied, 2017 keine Reichversammlung durchzuführen. Ganz offensichtlich verfügte man weder über Vision noch Motivation. Etwas Galgenhumor war immerhin noch auszumachen, wie vereinzelte Minimalauftritte an der Fasnacht 2017 und 2018 zeigten.

Eine Bankrotterklärung?

Eine Wende ist nahezu aussichtlos und auch personell nicht zu stemmen. Ohne tragende und gewillte Persönlichkeiten, die sich auch noch mit einer Idee oder einem Konzept zu gruppieren hätten, ist der sinkende Tross nicht zu retten.

Zu retten ist hingegen die Tradition der Fasnachtsspiele. Diese waren immer schon die Leuchttürme der Japanesen und haben auch jenseits der Mandarinen und des patriarchalen Stehkragenumfelds in der weltlichen und gar ausserfasnächtlichen Gesellschaft – sprich im Volk – für Freude und Interesse gesorgt.

Der frühere Schwyzer Ständerat Toni Dettling wurde an der Reichsversammlung 2017 als Vorsteher einer Findungskommission eingesetzt, die sich mit der Zukunft der traditionsreichen Gesellschaft auseinander zu setzen hat. Mit der Zusage des Schwyzer Kulturschaffenden und Produzenten Roger Bürgler, sich einem neuen Stück anzunehmen, wurden die Weichen für ein neues Spiel gelegt. Später kam der erfahrene Regisseur und frühere Spiel-Hesonusode Urs Kündig hinzu.

Unter der Leitung von OK-Präsident Karl Schönbächler und Finanzchef Rainer Zörner ist heute ein engagiertes Team an der Arbeit für eine grossartiges Fasnachtsspiel 2019!

Weitere Infos: www.japanesen.ch

 

 

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